Folge 87 Selbstvertrauen –
Wie wir uns selbst mehr vertrauen können
Nimmst Du manchmal Impulse wahr, spürst, dass es stimmig wäre, danach zu handeln, und dann tust Du es doch nicht? Ärgerst Du Dich dann manchmal über Dich selbst?
In dieser Podcastfolge erfährst Du, wie es dazu kommen kann, dass es uns ab und an schwerfällt, uns selbst zu vertrauen. Und zusätzlich bekommst Du auch Hinweise dafür, wie sich Dein Selbstvertrauen nach und nach ausdehnen kann.
Klingt das interessant?
Dann wünsche ich Dir inspirierende Momente beim Anhören ✨
Inhalt dieser Folge
- Wenn Selbstvertrauen schrumpft wie eine Weintraube
- Warum fällt es uns eigentlich so schwer, Dir selbst zu vertrauen?
- Selbstvertrauen und typische Alltagssituationen
- Der innere Loyalitätskonflikt zwischen Dazugehören
und Dir selbst treu sein - Es gibt einen inneren Hüter der Ehrlichkeit
- Wahrnehmen heißt nicht automatisch vertrauen
- Stolpersteine auf dem Weg ins Selbstvertrauen
- Wie Selbstvertrauen wieder wächst und sich ausdehnt
Wenn ich hier von Selbstvertrauen spreche, meine ich nicht das laute Auftreten oder die Sicherheit auf einer Bühne. Es geht nicht darum, stark zu wirken oder souverän zu erscheinen. Es geht mir um etwas Zarteres und zugleich Tieferes: um das Vertrauen in die eigenen Empfindungen, in das eigene Spüren und darin, sich selbst ernst zu nehmen.
Wenn Selbstvertrauen schrumpft wie eine Weintraube
Vielleicht kennst Du diese Momente: Du spürst etwas ganz deutlich in Dir. Ein klares Nein. Oder ein eindeutiges Ja. Und trotzdem sagst Du etwas anderes oder tust etwas anderes. Oder Du tust nichts, obwohl Du das, was Du klar spürst, eigentlich gerne umsetzen möchtest.
Du machst es nicht aus Böswilligkeit. Nicht aus Schwäche. Sondern möglicherweise deshalb, weil Dein Selbstvertrauen nicht so stabil ist. Vielleicht hast Du Befürchtungen und passt Dich lieber an, aus dem Wunsch heraus, niemanden zu enttäuschen, niemanden zu verlieren, niemanden zu verletzen und niemanden zu übervorteilen.
Warum fällt es uns eigentlich so schwer, uns selbst zu vertrauen?
Ein wesentlicher Grund liegt klar auf der Hand, doch selten ist er bewusst. Wir haben in der Vergangenheit Dinge gesagt, die wir nicht wirklich meinten. Wir haben geschwiegen, obwohl etwas in uns gerne gesprochen hätte. Wir haben gegen unser Gefühl gehandelt und Dinge nicht getan, die wir am liebsten getan hätten. Spürst Du, was das innerlich macht?
Jedes Mal, wenn Du Deine Empfindungen übergangen hast, hast Du Dir vermutlich unbewusst das Signal gesendet: Ich bin nicht ehrlich. Ich handele anders, als ich will und sage Dinge, die ich nicht meine. Und genau das kann es Dir erschweren, Dir selbst zu vertrauen.
Dein Körper kann diese Erfahrungen speichern. Und oft erinnert er sich an solche Momente. Dadurch kann etwas sehr Menschliches beginnen: Wir hören uns selbst immer weniger zu. Nicht, weil wir nicht gut genug wären, sondern weil wir uns selbst immer wieder im Stich gelassen haben.
Selbstvertrauen und typische Alltagssituationen
Du sagst „Ja“, obwohl Du „Nein“ meinst.
Du bleibst in einem Job, obwohl Du Dich nicht mehr wohl fühlst.
Du schluckst Worte hinunter, die eigentlich gesagt werden wollen.
Du lachst, obwohl Dir nicht danach ist.
Du tröstest andere und übersiehst Deinen eigenen Schmerz.
So entsteht schrittweise ein feiner Riss im Selbstvertrauen, der zu einem Konflikt führt.
Der innere Loyalitätskonflikt zwischen Dazugehören
und Dir selbst treu sein
Wir handeln nicht gegen unser Gefühl, weil wir schwach sind. Sondern weil wir innerlich loyal sein wollen. Loyal gegenüber Beziehungen, Erwartungen, dem Wunsch dazuzugehören. Dabei verlieren wir möglicherweise die Loyalität uns selbst gegenüber.
Was wir dadurch entbehren, ist nicht sofort sichtbar. Wir entbehren uns selbst. Unsere Klarheit. Unsere Kraft. Unser inneres Zuhause. Wir sehnen uns nach mehr Verbundenheit mit uns selbst und haben das Gefühl, uns selbst verloren zu haben und fühlen uns getrennt oder allein.
Wenn sich dieser innere Loyalitätskonflikt wandelt, entsteht etwas sehr Wohltuendes: Du musst Dich nicht gegen andere entscheiden, um für Dich zu sein. Andere zu verstehen, im Mitgefühl zu sein und trotzdem so zu handeln wie es Dir entspricht, das wird möglich. Und genau daraus kann wieder Selbstvertrauen wachsen.
Es gibt einen inneren Hüter der Ehrlichkeit
Wenn Ehrlichkeit zu Deinen Werten gehört, gibt es in Dir eine innere Instanz, einen Hüter der Ehrlichkeit, der darauf achtet, ob Du Dir selbst treu bleibst. Dein Energiesystem speichert dabei nicht nur, was Du erlebst, sondern auch, wie ehrlich Du in diesen Momenten mit Dir bist.
Wenn Du Dich immer wieder übergehst, kann Deine innere Stimme leiser werden. Nicht als Strafe, sondern als Schutz.
So ähnlich wie bei einem Kind, das etwas immer wieder sagt und dabei nicht gehört wird. Irgendwann beginnt es, sich zurückzunehmen. Nicht weil es nichts mehr zu sagen hätte, sondern weil es gelernt hat, dass Stille sicherer sein kann.
Auf energetischer Ebene zeigt sich das so, dass Deine Energie sich ein Stück zurückzieht. Wie ein Gänseblümchen, dass die Blüte schließt, wenn es kalt wird.
Sobald Du beginnst, Dich selbst wieder ernst zu nehmen, Deine Empfindungen zu achten, Deine Grenzen zu spüren und Dein Ja oder Nein auch zu leben, beginnt sich innerlich etwas zu öffnen. Du kannst es wieder mit dem Gänseblümchen vergleichen, das seine Blüte öffnet, wenn es es wieder wärmer wird.
Spürst Du die Lebendigkeit, die dann entsteht? Das geschieht nicht über Anstrengung oder Technik, sondern über Beziehung. Über die Beziehung zu Dir. Darüber, dass Du Dich selbst wieder wahrnimmst.
Wahrnehmen heißt nicht automatisch vertrauen
Viele Menschen nehmen ihre Empfindungen sehr deutlich wahr. Und doch entsteht Selbstvertrauen oft erst dann, wenn aus dieser Wahrnehmung auch Handlungen werden. Unsere Handlungen müssen nicht perfekt sein. Aber ehrlich. Wenn Du Dir vorstellst, Dir selbst gegenüber loyal und Deinen Empfindungen treu zu bleiben, fühlt sich das gut an?
Im Leben zeigt sich das manchmal in kleinen und gleichzeitig entscheidenden Momenten: Zum Beispiel dann, wenn Du etwas aussprichst, auch wenn Gegenwind möglich ist. Wenn Du nicht lächelst, nur weil es die anderen tun. Oder wenn Du eine Entscheidung nicht länger aufschiebst, obwohl es sein könnte, dass Du jemanden enttäuschst.
Das klingt erst einmal einfacher, als es sich anfühlt. Vor allem dann, wenn wir dem einen oder anderen möglichen Stolperstein begegnen.
Stolpersteine auf dem Weg ins Selbstvertrauen
Kennst Du den Wunsch nach Anerkennung, die Angst bzw. die Befürchtung, Fehler zu machen oder Dich falsch zu verhalten?
Auch Vergleiche mit anderen, frühere Ablehnungserfahrungen und innere Überzeugungen wie, "Ich bin nicht gut genug.", oder "Ich bin nicht richtig.", sind Stolpersteine.
Diese Stolpersteine waren für viele Menschen zu einer anderen Zeit Schutzmechanismen, die inzwischen nicht mehr dienlich sind. Du kannst es Dir vorstellen, wie Fahrradfahren lernen mit Stützrädern. Die Stützräder helfen Dir, das Gleichgewicht zu halten und Dich sicherer zu fühlen. Doch wenn Du Fahrrad fahren kannst, dann wirken sie störend.
Vielleicht fragst Du Dich, wie es sein kann, dass frühere Schutzmechanismen zu Stolpersteinen werden. Frühere Schutzmechanismen waren Strategien, die wir Menschen entwickelt haben, um dazuzugehören, um nicht verletzt zu werden, um Liebe oder Sicherheit nicht zu verlieren. Unbewusst wenden wir diese Strategien auch dann noch an, obwohl sie uns nicht mehr dienlich sind.
Spürst Du, warum sich Menschen manchmal zurückziehen, ihre Meinung nicht sagen oder sich nicht trauen, „Nein“ zu sagen. Sie machen es nicht absichtlich oder vorsätzlich, es geschieht möglicherweise dadurch, dass ein unbewusster Schutzmechanismus aktiv ist.
Wie Selbstvertrauen wieder wächst und sich ausdehnt
Selbstvertrauen entsteht nicht durch Druck und nicht durch innere Strenge. Es wächst dort, wo Du beginnst, Dir ehrlich zuzuhören. Es dehnt sich aus, wenn Du Deine Empfindungen ernst nimmst, Deine Grenzen achtest und Dir selbst mit mehr Freundlichkeit begegnest.
Es wächst in den kleinen Momenten des Alltags. Beispielsweise dann, wenn Du müde bist und es Dir erlaubst, wenn Du Nein sagst, obwohl es Dir schwerfällt, wenn Du Deine Wahrheit nicht länger runterschluckst und Du Dich wichtig nimmst.
Jeder dieser Schritte ist ein liebevoller Blick auf Dich selbst, durch den Dein Selbstvertrauen wieder zu wachsen beginnt. Es fühlt sich an, wie ein Ankommen an einem Ort in Dir, an dem Du Dich so richtig wohl fühlst.
Magst Du jetzt einen tiefen Atemzug nehmen? Oder hat Dein Körper auch von sich aus gerade etwas tiefer geatmet?
All das, was Du bis hierher gelesen hast, lädt Dich nicht dazu ein, Dich zu verändern. Sondern Dich an Dich zu erinnern und auf Dich aufmerksam zu werden. Auch daran, Deine Empfindungen und Deine Gedanken bewusst wahrzunehmen.
Die folgenden Affirmationen können Dich unterstützen,
Dein Selbstvertrauen auszudehnen.
- Ich nehme mich ernst
- Ich erlaube mir, mir selbst zu vertrauen
- Schritt für Schritt und in meinem Tempo setze ich um, was mir am Herzen liegt
- Ich erlaube mir, alles zu sagen und auch alles zu tun, was sich für mich gut anfühlt
- Ich bin mir treu und gleichzeitig einfühlsam in Bezug auf andere
Bevor wir gleich auseinandergehen, schreibe ich Dir die Essenz dieser Folge:
Noch mal auf den Punkt gebracht
Dein Selbstvertrauen wartet nicht außerhalb von Dir. Es zeigt sich dadurch, dass Du beginnst, Dich selbst wieder mehr wahrzunehmen, Schritt für Schritt und Moment für Moment. Auf eine ehrliche Weise und mit einem klaren „Ja“ zu Dir selbst.
Vielleicht magst Du Dir jetzt ein bisschen Zeit nehmen und in Dich hineinspüren:
Wie fühlst Du Dich gerade?
Verstehst Du Dich selbst durch das Gelesene ein bisschen mehr?
Kannst Du nachvollziehen, warum Du manchmal so gehandelt hast, wie Du gehandelt hast?
Ich wünsche Dir, dass Du Dich mit Dir, in Deinem Körper und in Deinem Leben so wohl fühlst, wie Du es möchtest. 💖
Von Herzen
Deine

P.S.: Vielleicht magst Du Dir auch in Folge 86 „Innere Ruhe finden, wenn Du müde und erschöpft bist“ anhören. In der Folge erzähle ich Dir, wie Du Dich selbst besser verstehen und dem Sehnen nach innerer Ruhe näher kommen kannst.
Möchtest Du mehr Nähe zu Dir selbst spüren?
Dann schenke ich Dir gerne meine sieben magischen Perlen. Es sind kleine Impulse, die Dich in Deinem Alltag, mehr Klarheit, Leichtigkeit und Freude spüren lassen. Gleichzeitig unterstützen sie Dich dabei, mit Deiner Aufmerksamkeit auf eine gute Weise bei Dir zu bleiben. Auch dann, wenn der Wind des Lebens kräftig pustet.
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